Nach mehrfachen Verzögerungen sehen die gesetzlichen Krankenkassen nun bessere Chancen für die generelle Einführung elektronischer Rezepte. „Das eRezept ist ein Kernelement der Digitalisierung, das wir möglichst bald und fehlerfrei für unsere 73 Millionen Versicherten in die Fläche bringen wollen“, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des GKV-Spitzenverbandes. Mittlerweile könnten alle gesetzlichen Krankenkassen digitale Rezepte annehmen und abrechnen.
Eigentlich hätte das eRezept zum Jahresbeginn verpflichtend eingeführt werden sollen. Bis dahin hatten laut GKV jedoch nur 42 digitale Rezepte den gesamten Prozess von der Ausstellung bis zur Abrechnung erfolgreich durchlaufen. „Es war richtig, die Testphase zu verlängern und transparenter zu gestalten. Nur mit einer ehrlichen Fehlerkultur bringen wir die Digitalisierung des Gesundheitswesens wirklich voran“, erklärte nun die Chefin des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer.
Die GKV räumte allerdings ein, dass es auch weiterhin noch zu Komplikationen kommen könne, wenn die Krankenkassen und die Abrechnungszentren der Apotheken miteinander abrechnen müssten. Immerhin seien aber im Rahmen der Testphase nun 1596 eRezepte tatsächlich eingelöst worden. „Um eine solide Grundlage für den Übergang in die Regelanwendung zu haben, sollen 30.000 eRezepte den Test durchlaufen“, mahnte allerdings die GKV.
Künftig solle dann aber das eRezept „ganz selbstverständlich“ sein, erklärte Pfeiffer. Einen Termin für die flächendeckende Einführung nannte die GKV allerdings nicht.