Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) fordert eine massive Reduktion des Fleischkonsums, um die Klimaziele zu erreichen. „Wir können uns die auf Fleisch basierende Ernährung nicht mehr leisten. Sie produziert viel zu viel Methan und CO2, deswegen werden wir darauf verzichten müssen“, sagte er dem „Spiegel“ laut Vorabmeldung vom Freitag. „Langfristig könnten wir den Fleischkonsum um 80 Prozent reduzieren. Aber nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.“
Lauterbach wies auch auf die gesundheitlichen Gefahren durch zu hohen Fleischkonsum hin. „Machen wir uns doch nichts vor. Wer sind diejenigen, die jetzt am Billigfleisch durch schwerste Krankheiten Lebensjahre verlieren? Es sind die Ärmeren“, sagte der Minister. Regelmäßiger Fleischkonsum sei zum Beispiel ein wichtiger Risikofaktor für Darmkrebs. „Und vor allem bei sozial Schwächeren wird der Darmkrebs meist zu spät entdeckt.“
Lauterbach warb für mehr vegetarische und vegane Ernährung: „Die Ärmeren verlieren doch nicht, wenn sie das billige Fleisch durch eine vegane oder vegetarische Kost ersetzen. Im Gegenteil: Sie gewinnen.“ Der Minister plädierte grundsätzlich für mehr Verzicht. „Es wird nicht mehr möglich sein, so preiswert zu fliegen wie bisher. Es wird nicht mehr möglich sein, Güter nur kurze Zeit zu verwenden und dann wegzuschmeißen, weil durch deren Produktion zu viel CO2 freigesetzt wird. Wir müssen weniger produzieren und die Wegwerfgesellschaft hinter uns lassen.“