Linienflüge zwischen Armenien und Türkei wieder aufgenommen

Fliegendes Flugzeug
Fliegendes Flugzeug

Nach zwei Jahren Unterbrechung sind die Linienflüge zwischen der Türkei und Armenien wieder aufgenommen worden. Die erste Maschine der moldawischen Billigfluggesellschaft FlyOne landete am Mittwochabend aus der armenischen Hauptstadt Jerewan kommend in Istanbul, wie auf einem von der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu auf Twitter veröffentlichten Video zu sehen war. Etwas später startete ein Flugzeug der türkischen Fluggesellschaft Pegasus von Istanbul aus Richtung armenischer Hauptstadt.

Die Flüge zwischen den beiden Ländern waren seit Anfang 2020 unterbrochen, nachdem die türkische Billigfluggesellschaft Atlasglobal, die mehrere Verbindungen wöchentlich angeboten hatte, Insolvenz anmelden musste. Die Wiederaufnahme der Direktflüge gilt auch als Zeichen der politischen Entspannung zwischen den historisch verfeindeten Ländern. Die Regierungen hatten erst kürzlich bei einem Treffen in Moskau wieder direkte Kontakte aufgenommen, die zu einer Normalisierung ihrer Beziehungen führen sollen.

Die Landgrenze zwischen der Türkei und Armenien ist seit 1993 geschlossen. Es gibt etliche Streitpunkte, insbesondere weil sich Ankara weigert, die Massaker an Armeniern durch osmanische Truppen im Ersten Weltkrieg als Völkermord anzuerkennen.

Spannungen gab es auch wegen der türkischen Unterstützung Aserbaidschans im Konflikt um die Kaukasusregion Berg-Karabach. Armenien und Aserbaidschan streiten seit Jahrzehnten um die Kontrolle über das Gebiet. Im Herbst 2020 hatten sie sich wochenlang heftige Kämpfe geliefert, mehr als 6500 Menschen wurden dabei getötet. Der vereinbarte Waffenstillstand ging für Armenien mit erheblichen Gebietsverlusten einher, was eine politische Krise auslöste. Kürzlich kündigte der armenische Präsident Armen Sarkissjan deshalb seinen Rücktritt an.

Zuletzt versuchten Armenien und die Türkei jedoch, ihre Beziehungen zu normalisieren. Im Dezember kündigte Armenien etwa eine Aufhebung des Embargos für türkische Güter an. Armenien ist wirtschaftlich angeschlagen, die Annäherung an die Türkei wird zudem vom wichtigen Verbündeten Russland gefördert.

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