Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hält einen diplomatischen Ausweg aus dem Ukraine-Konflikt für möglich. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, diese Verhandlungen (zwischen Moskau und Kiew) voranzubringen“, sagte Macron am Dienstag nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Es gebe „konkrete, praktische Lösungen“, um die Spannungen zwischen dem Westen und Russland abzubauen.
Macron hatte zuvor nach eigenen Angaben die Zusicherung des russischen Präsidenten Wladimir Putin erhalten, auf eine weitere Eskalation im Ukraine-Konflikt zu verzichten. Putin habe ihm bei einem Treffen am Montag im Kreml versichert, dass es „weder zu einer Verschlechterung noch zu einer Eskalation“ komme, sagte Macron.
Selenskyj äußerte nach seinem Gespräch mit dem französischen Präsidenten die Hoffnung auf ein baldiges Gipfeltreffen zum Ukraine-Konflikt mit Russland, Frankreich und Deutschland. „Wir gehen davon aus, dass wir sehr bald Verhandlungen der Führer des Normandie-Formats abhalten können“, sagte Selenskyj.
Das Normandie-Format war 2014 zur Befriedung des Konflikts in der Ostukraine aus der Taufe gehoben worden. Die Vermittlung durch Berlin und Paris führte zum Minsker Abkommen von 2015.
Kiew und Moskau werfen sich allerdings gegenseitig regelmäßig Verstöße gegen das Abkommen vor. Ende Januar hatten Gespräche der vier Staaten auf Beraterebene im Elysée-Palast in Paris stattgefunden. Damals wurde vereinbart, zwei Wochen später eine weitere Gesprächsrunde auf gleicher Ebene in Berlin abzuhalten.