Die deutschen Behörden haben laut einem Medienbericht im vergangenen Jahr mehr als 1250 überwiegend rechtsmotivierte Straftaten gegen Asylbewerber und deren Unterkünfte verzeichnet. Insgesamt gebe es eine stark rückläufige Tendenz, berichtete die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion. Im vergangenen Jahr zeigte sich demnach aber vor allem wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ein deutlicher Rückgang.
Die Zahl der registrierten Fälle sank um ein Viertel gegenüber 2020. Damit war es nach den vorläufigen Daten das niedrigste Niveau seit Beginn der systematischen Erfassung im Jahr 2014. 2020 hatten die Behörden demnach noch 1690 Attacken auf Flüchtlinge und deren Unterkünfte gemeldet, 2019 waren es noch 1749 solcher Fälle. Der Höhepunkt war im Jahr 2016 infolge der Flüchtlingskrise mit mehr als 3500 Vorfällen verzeichnet worden.
Die Zahl der Gewalttaten blieb mit 216 Taten auch im vergangenen Jahr ähnlich hoch wie 2020 – damals waren es 246. Bei diesen Fällen benutzten die Täter Sprengsätze, legten Brände oder verwendeten Waffen, die zu teils gefährlichen Körperverletzungen führten, hieß es.
Die meisten Übergriffe richteten sich nach Ministeriumsangaben auch 2021 direkt gegen Asylbewerber außerhalb von Unterkünften (1184 Angriffe). Dabei wurden 153 Menschen verletzt. Weitere 70 Anschläge zielten auf Flüchtlingsunterkünfte ab. Darüber hinaus registrierten die Behörden im vergangenen Jahr insgesamt 20 Angriffe auf Hilfsorganisationen und deren freiwillige Helfer.
„Wir dürfen uns niemals daran gewöhnen, dass geflüchtete Menschen beleidigt, erniedrigt, angegriffen und verletzt werden. Jeder rassistische Angriff ist einer zu viel“, erklärte die fluchtpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Clara Bünger. Sie forderte von Bund und Ländern die Entwicklung geeigneter Schutzkonzepte.