Der Kreml hat der ukrainischen Regierung vorgeworfen, durch ihre Ablehnung von Verhandlungen für die Fortsetzung des russischen Großangriffs verantwortlich zu sein. Der russische Präsident Wladimir Putin habe am Freitag in Erwartung von Verhandlungen den „Vormarsch“ der russischen Truppen einstweilen gestoppt, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Samstag in Moskau. Da sich die ukrainische Seite aber Verhandlungen verweigert habe, sei „der Vormarsch wieder aufgenommen worden“.
Russland hatte am Vortag erklärte, es habe Gespräche mit der Ukraine in der belarussischen Hauptstadt Minsk vorgeschlagen. Der russischen Delegation sollten demnach Vertreter des Verteidigungs- und Außenministeriums sowie der Präsidialverwaltung angehören.
Wenige Stunden später rief Putin die ukrainische Armee allerdings zu einem Staatsstreich auf. Den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und dessen Umfeld nannte er eine „Clique von Drogensüchtigen und Neonazis“. Washington hatte das russische Gesprächsangebot als wenig glaubwürdig eingeschätzt.