Die russischen Truppen haben nach Angaben Moskaus die Kontrolle über eine wichtige Wasserstraße auf der annektierten Halbinsel Krim übernommen. Russische Einheiten seien bis in die Stadt Cherson vorgedrungen, teilte die Armee am Donnerstagabend in Moskau mit. Dadurch könne die Blockade des Nord-Krim-Kanals beendet und die Wasserversorgung der Krim wiederhergestellt werden.
Die ukrainischen Behörden hatten die Wasserzufuhr durch den Nord-Krim-Kanal, der 85 Prozent des Wasserbedarfs der Krim abdeckte, nach der Annexion der Halbinsel durch Russland im Jahr 2014 gekappt. Seitdem herrscht akuter Wassermangel auf der Krim, insbesondere während der Dürreperioden im Sommer. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft auf der Halbinsel.
Nach Angaben des Gouverneurs der Krim, Sergej Aksjonow, könnte der Kanal nach der Übernahme durch die russische Armee innerhalb von 48 Stunden wieder in Betrieb genommen werden.
Russland hatte am Donnerstag einen Großangriff auf die Ukraine begonnen und mehrere Städte bombardiert. Russische Bodentruppen drangen binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vor.