Der US-Fitnessgerätehersteller Peloton reagiert auf den Kurssturz seiner Aktie: Das Unternehmen kündigte am Dienstag die Streichung von 2800 Stellen und einen Wechsel an der Spitze an. Mitgründer und Geschäftsführer John Foley wird durch Barry McCarthy ersetzt, ehemaliger Finanzvorstand bei den Streamingdiensten Spotify und Netflix. Foley bleibt aber Präsident des Verwaltungsrates von Peloton.
2800 Stellen sind etwa ein Fünftel aller Jobs im Unternehmen. Peloton betonte, Trainerinnen und Trainer seien davon nicht betroffen. Der Bau einer neuen Fabrik in Ohio werde zudem „pausieren“. Das Unternehmen will so insgesamt 800 Millionen Dollar jährlich einsparen.
Die Fitnessgeräte von Peloton hatten während der Corona-Pandemie reißenden Absatz gefunden, weil viele Menschen angesichts von Ausgangssperren und geschlossenen Fitnessstudios bei sich zu Hause Sport machen wollten. Nutzer können über Bildschirme live oder auf Abruf an Trainingsstunden teilnehmen. Die Geräte sind allerdings sehr teuer.
Seit einigen Monaten hat die Nachfrage stark nachgelassen. Der Aktienkurs ist eingebrochen – aktuell liegt der Preis für eine Aktie 460 Prozent unter dem im Januar 2021 erreichten Höchstwert. Mehrere US-Medien berichteten, Amazon wolle Peloton kaufen. Auch Apple und Nike wurden als Interessenten genannt.
Peloton veröffentlichte am Dienstag früher als geplant seine Prognosen für dieses Jahr. Das Unternehmen senkte seine Erwartungen deutlich: Statt 4,4 bis 4,8 Milliarden Dollar Umsatz erwartet es in diesem Jahr nun 3,7 bis 3,8 Milliarden Dollar. Der Aktienkurs fiel am Dienstag weiter und erreichte kurz vor Öffnung der Wall Street 29,08 Dollar.