Angesichts des russischen Einmarschs in die Ukraine will Polen bei den Play-offs für die Fußball-Weltmeisterschaft (WM) nicht gegen Russland antreten. „Es ist Zeit zu handeln“, erklärte der Chef des polnischen Fußball-Verbands PZPN, Cezary Kulesza, am Samstag bei Twitter. Aufgrund der Eskalation der Gewalt durch Russland beabsichtige die polnische Mannschaft, das Play-off-Spiel gegen Russland „nicht zu bestreiten“. Dies sei „die einzig richtige Entscheidung“.
Das Spiel ist für den 24. März in Moskau angesetzt. Kulesza kündigte zudem an, mit den Verbänden aus Schweden und Tschechien an einer einheitlichen Position zu arbeiten. Der Sieger des Duells zwischen Russland und Polen müsste laut Plan anschließend auf Tschechien oder Schweden treffen, die sich in der Runde davor gegenüberstehen.
Der Fußball-Profi Robert Lewandowski, Kapitän des Nationalteams, meldete sich wenig später ebenfalls zu Wort. „Das ist die richtige Entscheidung!“, schrieb er bei Twitter: „Ich kann mir nicht vorstellen, zu einem Spiel gegen das russische Team anzutreten, während sich die Aggression in der Ukraine fortsetzt. Russlands Fußballer und Fans sind dafür nicht verantwortlich, aber wir können nicht so tun, als ob nichts passiert.“
Der schwedische Fußballverband schloss sich der polnischen Haltung an. Sollte Schweden auf Russland treffen, so werde das Nationalteam nicht gegen das russische Team spielen, erklärte der schwedische Verbandspräsident Karl-Erik Nilsson. Diese Entscheidung sei getroffen – unabhängig davon, was der Weltverband Fifa noch beschließen werde.
Die Verbände Polens, Schwedens und Tschechiens hatten die Fifa am Donnerstag zunächst bereits aufgefordert, die Play-off-Spiele nicht in Russland stattfinden zu lassen. Der europäische Fußballverband Uefa hatte Russland am Freitag die Ausrichtung des Champions-League-Finales am 28. Mai in St. Petersburg entzogen.