Die Organisatoren der Oscar-Verleihung haben die Einführung eines Publikumspreises angekündigt, bei dem die Filmfans im Internet abstimmen können. Die Vizepräsidentin der US-Filmakademie, Meryl Johnson, erklärte am Montag, die Abstimmung im Netz würde den Fans die Gelegenheit geben, „in Echtzeit an der Show teilzunehmen, eine Gemeinschaft zu bilden und Teil des Erlebnisses zu werden, wie nie zuvor“.
Filmfans können bis zum 3. März bis zu 20 Mal pro Tag auf der Plattform Twitter oder der Internetseite der Oscars über ihren Favoritenfilm abstimmen. In einer separaten Umfrage werden die Fans zudem aufgefordert, ihren liebsten „Filmjubel-Moment“ zu wählen. Die fünf meistgewählten Szenen, bei denen das Publikum „nicht anders konnte, als in Jubelschreie auszubrechen“, werden bei der Oscar-Verleihung gezeigt.
Bislang bestimmen nur die Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, wie die US-Filmakademie offiziell heißt, über die Vergabe der Preise in mehr als 20 Kategorien. Die Organisatoren kämpfen allerdings gegen drastisch sinkende Publikumszahlen bei der Preisverleihung an. Bei der Zeremonie im vergangenen Jahr sahen nur noch rund zehn Millionen Menschen zu – weniger als die Hälfte der TV-Zuschauer von 2020.
Kritiker führen die sinkende Relevanz der Preise unter anderem darauf zurück, dass Filme, die viele Zuschauer in die Kinos lockten, in den vergangenen Jahren bei den Akademie-Mitgliedern nicht gut weggekommen sind. Außerdem wurde den Verleihungen selbst mangelnder Unterhaltungswert attestiert. Zuletzt wurde berichtet, dass dieses Jahr erstmals seit 2018 wieder Moderatoren durch die Preisverleihung führen sollen.
Die 94. Oscars werden am 27. März in Los Angeles verliehen. Der düstere Western „The Power of the Dog“ ist bei der diesjährigen Vergabe des nach wie vor wichtigsten Filmpreises der Welt der große Favorit mit zwölf Nominierungen.