Der russische Präsident Wladimir Putin sieht in seinem rechtsradikalen brasilianischen Kollegen Jair Bolsonaro einen „führenden Partner“ in Südamerika. Nach einem „konstruktiven“ Gespräch der beiden Staatschefs erklärte Putin am Mittwoch, die beiden Länder seien durch „Freundschaft und gegenseitiges Verständnis“ miteinander verbunden. Bolsonaro lud Putin zu einem Gegenbesuch in Brasilien ein. Die Einladung wurde laut einer offiziellen Erklärung „dankbar“ aufgenommen.
Bei dem Treffen Putins mit Bolsonaro wurde auf den sechs Meter langen Tisch verzichtet, der bei Gesprächen Putins mit ausländischen Gästen in den vergangenen Tagen für Schlagzeilen gesorgt hatte. Bolsonaro war von Putin nur durch einen kleinen Tisch getrennt. An dem Sechs-Meter-Tisch mussten in den vergangenen Tagen unter anderem der französische Staatschef Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Platz nehmen. Beide hatten sich geweigert, vor dem Treffen mit Putin einen russischen PCR-Test zu machen.
Putin und Bolsonaro vereinbarten bei ihrem Treffen nach Angaben des Kreml eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Energie und Handel. Beide seien zudem der Ansicht, „dass Konflikte mit friedlichen und diplomatischen Mitteln gelöst werden sollten“, fügte der Kreml hinzu. Berichten zufolge hatte die US-Regierung vor der Reise Druck auf Bolsonaro ausgeübt, den Besuch in Moskau wegen der drohenden Eskalation im Ukraine-Konflikt abzusagen. Die USA befürchteten demnach, das Treffen könne als Zeichen der Unterstützung Russlands verstanden werden.