Nach Kritik von Foodwatch stoppt der Einzelhandelskonzern Rewe nach Angaben der Verbraucherschutzorganisation die Zusammenarbeit mit einem Waldschutz-Projekt in Peru. Das Projekt hat laut Foodwatch „eklatante Mängel“. Rewe hatte es zur Kompensation von Treibhausgas-Emissionen bei der Produktion von Hähnchenfleisch angeführt und das Fleisch als „klimaneutral“ beworben. Dafür bekam Rewe Ende 2021 den Negativpreis „Goldener Windbeutel“.
Rewe habe auf eine Abmahnung von Foodwatch reagiert und eine Unterlassungserklärung unterschrieben, teilte die Organisation am Freitag mit. Rewe kann demnach aber Ausgleichszahlungen an andere Projekte leisten und so weiter mit dem Label „klimaneutral“ werben.
Das verurteilt Foodwatch als „grundsätzlich irreführend“, wie Manuel Wiemann von der Organisation der Nachrichtenagentur AFP sagte. „Ausgerechnet Fleisch als Klimaschützer zu bewerben, ist dreist.“ Drei Viertel aller Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft entfielen auf die Tierhaltung.
Mit juristischen Mitteln sei es „leider noch nicht möglich, Klimawerbung auf Fleisch generell zu untersagen“, erklärte Foodwatch-Anwalt Remo Klinger. „Hier muss der Gesetzgeber ran“, forderte er. Foodwatch verlangte eine klare Regulierung nachhaltiger Werbeversprechen. Derzeit sind die Bedingungen, unter denen Unternehmen mit dem Begriff „klimaneutral“ werben dürfen, demnach nicht näher definiert.