Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Joe Biden für die „kommenden Tage“ nach Kiew eingeladen. „Ich bin überzeugt, dass Ihr Besuch in Kiew in den kommenden Tagen (…) ein starkes Signal wäre und zur Stabilisierung der Lage beitragen würde“, zitierte das Büro des Präsidenten in Kiew am Sonntagabend aus einem Telefonat der beiden Staatschefs. In einer Erklärung des Weißen Hauses nach dem Telefonat war die Einladung nicht erwähnt worden.
Die US-Regierung hatte in den vergangenen Tagen wiederholt vor einem „jederzeit“ möglichen Einmarsch Russlands in die Ukraine gewarnt. In US-Medien war von einem möglichen Großangriff Mitte der Woche die Rede. Der ukrainische Präsident warnte dagegen immer wieder vor dem Schüren von „Panik in unserem Land“.
In ihrem rund 50-minütigen Telefonat am Sonntag vereinbarten Biden und Selenskyj nach Angaben des Weißen Hauses, am Prinzip von „Diplomatie und Abschreckung“ gegenüber Russland festzuhalten. Nach US-Angaben bekräftigte Biden „das Engagement der Vereinigten Staaten für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine“.
Moskau hat nach westlichen Angaben in den vergangenen Monaten mehr als 100.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen. Russland bestreitet jegliche Angriffspläne und führt an, sich von der Nato bedroht zu fühlen.