In der Europäischen Union gelten in 21 der 27 Staaten derzeit Mindestlöhne – die Spanne ist dabei breit und beträgt zwischen 332 Euro und 2257 Euro brutto im Monat. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte, liegt Deutschland aktuell mit einer Lohnuntergrenze von 1621 Euro im oberen Feld, höhere Mindestlöhne als hierzulande werden in Luxemburg, Irland, den Niederlanden und Belgien gezahlt.
Das Bundesamt veröffentlichte Zahlen, die für das erste Halbjahr dieses Jahres gelten. Demnach ist in 19 der 21 EU-Staaten mit einem Mindestlohn diese Untergrenze derzeit höher als im Vorjahreszeitraum, darunter auch in Deutschland.
Besonders die osteuropäischen Staaten holten auf. In Ungarn ist der Mindestlohn derzeit rund 22 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, in Litauen beträgt das Plus 14 Prozent, in Tschechien 13 Prozent. Am unteren Ende der Skala stehen indes weiterhin die östlichen Länder Bulgarien (332 Euro), Lettland (500 Euro) und Rumänien (515 Euro).
In Deutschland gilt seit dem Jahresbeginn ein gesetzlicher Mindestlohn von 9,82 Euro. Damit erreicht der Lohn gegenwärtig 48 Prozent des durchschnittlichen Bruttoverdienstes (Median) aller Vollzeitbeschäftigten.
Der Mindestlohn soll zunächst ab 1. Juli auf 10,45 Euro steigen. Ab 1. Oktober sind dann zwölf Euro pro Stunde geplant, diese einmalige Anhebung durch die Regierung soll am Vormittag vom Kabinett beschlossen werden.