In der venezolanischen Hauptstadt Caracas sind tausende Demonstranten zur Unterstützung des linksgerichteten Präsidenten Nicolás Maduro auf die Straße gegangen. Begleitet von Trommelschlägen und Salsamusik marschierten die „Chavistas“ – benannt nach Maduros Vorgänger Hugo Chávez, der von 1999 bis zu seinem Tod 2013 Präsident war – am Samstag durch die Stadt. Parallel dazu versammelten sich in Caracas Anhänger der Opposition zu einer kleineren Gegendemonstration.
„Chávez gibt den Ton an, Maduro sitzt am Steuer“, stand auf einem Banner. „Die mutige Jugend folgt ihren Träumen und kämpft weiter für ihr Heimatland“, sagte die 26-jährige Demonstrantin Maria Amatima der Nachrichtenagentur AFP.
Die Regierung hatte Busse gechartert, um am Weltjugendtag Anhänger aller Altersgruppen aus dem gesamten Land zu der Kundgebung zu befördern. Maduro wurde mit Beifall von den Demonstranten empfangen. Er wandte sich insbesondere an die jungen Menschen: „Ich komme, um euch um Hilfe zu bitten“, betonte er.
Etwa 500 Anhänger der Opposition versammelten sich derweil zu einer Gegendemonstration in der Hauptstadt. Unter ihnen war auch Oppositionsführer Juan Guaidó. Er rief die Opposition trotz der Wahlniederlage im November zur Einheit auf. „Wir geloben heute zu kämpfen. Wir müssen die Einheit stärken“, sagte er und versprach, die Straßenproteste wieder aufleben zu lassen, die die Regierung 2019 in Bedrängnis gebracht hatten.
Bei den Gouverneurswahlen im November hatte Maduros Partei in 19 von 23 Bundesstaaten gewonnen. EU-Wahlbeobachter hatten erklärt, dass die Wahlen von zahlreichen Unregelmäßigkeiten geprägt gewesen seien, darunter „willkürliche Disqualifizierung“ von Oppositionskandidaten.