Vor dem Landgericht im bayerischen Traunstein hat am Donnerstag ein Prozess gegen einen Theologen begonnen, der sich als Arzt ausgegeben und mehr als 1400 Corona-Impfungen selbst vorgenommen oder angeordnet haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 50-Jährigen gefährliche Körperverletzung, vorsätzliche Körperverletzung, Verstöße gegen das Heilpraktikergesetz, Urkundenfälschung, gewerbsmäßigen Betrug sowie Missbrauch von Titeln und Berufsbezeichnungen vor.
Der Mann soll laut Anklage in Impfzentren in der Stadt Rosenheim und im Landkreis Dachau geimpft haben. Er soll sich dort Ende 2020 und Anfang 2021 mit einer gefälschten Approbationsurkunde beworben sowie im Anschluss in Impfzentren in Rosenheim und Karlsfeld tätig gewesen sein. In Rosenheim absolvierte er dabei auch mobile Impfeinsätze in Alten- und Pflegeheimen.
Insgesamt soll der Mann nach Überzeugung der Ermittler 306 Corona-Impfungen selbst vorgenommen haben. Weitere 1144 Impfungen seien auf seine Anordnung hin durch medizinisches Fachpersonal verabreicht worden. Gesundheitliche Komplikationen soll es nicht gegeben haben.