Umstrittener Chelsea-Besitzer Abramowitsch gibt wegen Ukraine-Krieg Vereinsführung ab

FC Chelsea
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Der russische Oligarch und Besitzer des Londoner Fußballclubs FC Chelsea, Roman Abramowitsch, hat wegen des russischen Einmarsch in die Ukraine die Vereinsführung abgegeben. „Ich habe Treuhändern der Wohltätigkeitsstiftung von Chelsea die Verantwortung und Fürsorge für den FC Chelsea übertragen“, erklärte der Geschäftsmann am Samstagabend. Laut einem Bericht der Zeitung „The Telegraph“ bleibt Abramowitsch Eigentümer und will den Verein nicht verkaufen.

„In meinen fast 20 Jahren als Eigentümer des FC Chelsea habe ich meine Rolle immer als Hüter des Klubs gesehen“, erklärte Abramowitsch. Er habe stets den Erfolg des Clubs, aber auch dessen „positive Rolle in der Gesellschaft“ im Blick gehabt. „Diesen Werten bleibe ich verpflichtet.“ Er ließ offen, ob der Rückzug aus der Vereinsführung dauerhaft oder nur vorübergehend sein soll.

Großbritannien hatte gemeinsam mit anderen westlichen Staaten massive Sanktionen gegen Russland wegen dessen Angriff auf die Ukraine verhängt. Russische Oligarchen stehen besonders im Fokus dieser Maßnahmen. Abramowitsch stand bislang nicht auf der Sanktionsliste der Briten. Aus der Politik kamen jedoch bereits Rufe, dies zu ändern.

Abramowitsch ist als Geschäftsmann vor allem in der Metallindustrie tätig. Sein Vermögen, welches das Magazin „Forbes“ auf mehr als 14 Milliarden Dollar schätzt, hatte er maßgeblich in den 90er Jahren nach dem Zerfall der Sowjetunion aufgebaut. Zumindest in der Öffentlichkeit hielt er sich unter Präsident Putin weitgehend aus der russischen Politik heraus.

Chelsea-Trainer Thomas Tuchel hatte am Freitag bereits Auswirkungen der Debatte über den Geldgeber auf den Verein eingeräumt. „Wir sollten nicht so tun, als sei dies kein Thema“, sagte der Deutsche. „Die Situation für mich und meine Mitarbeiter, die Spieler ist schrecklich.“ Bei dem Londoner Klub und Champions-League-Gewinner stehen auch die Nationalspieler Kai Havertz, Antonio Rüdiger und Timo Werner unter Vertrag.

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