Der kräftige Anstieg der Heizkosten in diesem Winter hält an – obwohl das Wetter bisher vergleichsweise mild ausfällt. Der Heizbedarf habe von September bis Januar ein Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums gelegen, teilten die Vergleichsportale Check24 und Verivox am Donnerstag mit. Dennoch seien die Heizkosten drastisch höher ausgefallen, insbesondere bei Verbraucherinnen und Verbrauchern mit Ölheizung.
Check24 zufolge zahlten Heizölkunden von September 2021 bis Januar 2022 rund 936 Euro, 78 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die schwache Konjunktur habe Ende 2020 für sehr niedrige Ölpreise gesorgt – danach seien sie enorm gestiegen.
„Sinkende Preise sind vorerst nicht in Sicht“, erklärte der für Energie zuständige Check24-Geschäftsführer Steffen Suttner. „Wer noch Heizöl für den aktuellen Winter benötigt, sollte den Tank jetzt wenigstens teilweise auffüllen.“
Verivox bezifferte die Kostensteigerung für Heizölkunden auf 73 Prozent. Das Portal wies darauf hin, dass sich der Preis für die Rohölsorte Brent seit einem Tief im April 2020 beinahe versechsfacht habe.
Auch Gaskunden müssen derzeit tief in die Tasche greifen. Ein Musterhaushalt, der sein Reihenhaus mit Gas heizt, zahlte laut Check24 in der aktuellen Heizperiode bisher 1085 Euro – 65 Prozent mehr als im Vorjahr. Schuld sind laut Suttner die höheren Einkaufskosten der Versorger, aber auch die gestiegene CO2-Abgabe.
Check24 berechnete die Kostensteigerung für Gaskunden deutlich niedriger auf zwölf Prozent. „Ein Abflachen der Preiskurve ist derzeit nicht erkennbar“, warnte allerdings Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. „Vielen Heizkunden droht in den kommenden Monaten eine hohe Nachzahlung.“