Verwüstung und Tote durch Orkantief „Zeynep“ in weiten Teilen Europas

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Der gewaltige Sturm „Zeynep“ hat in weiten Teilen Europas große Verwüstungen angerichtet. Mindestens zwei Menschen kamen in Deutschland ums Leben, 14 weitere in Belgien, Großbritannien, Irland, den Niederlanden und Polen – meistens durch auf Fahrzeuge gestürzte Bäume. Zahlreiche weitere Menschen wurden verletzt. Hunderte Flüge, Züge und Fährverbindungen fielen wegen des Sturms mit seinen gebietsweise orkanartigen Böen aus, teilweise auch noch am Sonntag.

In der niedersächsischen Gemeinde Wurster Nordseeküste stürzte nach Angaben der Polizei Cuxhaven am Freitagabend ein 68-jähriger Mann vom Dach eines Stallgebäudes in den Tod, auf das er trotz schwerer Sturmböen offenbar für Reparatur- oder Sicherungsarbeiten geklettert war. In der Nähe von Altenberge im nordrhein-westfälischen Landkreis Steinfurt wurde ein Pkw auf der Bundesstraße 54 von einem Baum getroffen, der durch den Sturm umstürzte. Der Fahrer starb noch am Unfallort.

Bei einem weiteren tödlichen Unfall im nahegelegenen Saerbeck war die Ursache nicht ganz klar, ebenso bei weiteren Verkehrsunfällen an unterschiedlichen Orten. Meistens wurde aber von einem Zusammenhang mit dem Sturm ausgegangen. In Essen wurde laut Polizei ein Fußgänger von einem herabstürzenden Dachziegel getroffen und schwer verletzt. Rettungskräfte waren vielerorts im Großeinsatz.

Von der niedersächsischen Nordseeküste sowie aus Hamburg wurde eine schwere Sturmflut gemeldet. Wassermassen spülten Autos im Bereich der Hamburger Hafencity weg. Auf Wangerooge wurde ein großer Teil des Strandes weggerissen.

Im Bahnverkehr gab es vor allem in Norddeutschland noch während des gesamten Wochenendes starke Behinderungen, auch wenn einige Strecken am Sonntag wieder freigegeben wurden. Ein Sprecher der Deutschen Bahn teilte mit, durch die Stürme der vergangenen Tagen seien mehr als tausend Bahnkilometer beschädigt worden. Man arbeite „mit Hochdruck“ daran, die Schäden zu reparieren, hieß es.

Auch im Flugverkehr gab es Behinderungen. Zeitweise gesperrt waren auch zahlreiche Straßen und Brücken. Während der Nacht zum Samstag wurden in Deutschland in Böen Windgeschwindigkeiten bis zu 140 Stundenkilometer gemessen.

Europaweit die meisten Toten gab es in den Niederlanden und in Polen, wo jeweils vier Menschen starben. In Großbritannien starben drei Menschen. In Belgien gab es wie in Deutschland zwei Todesopfer und ein Mensch starb in Irland.

Der über Irland entstandene Sturm war am Freitag über Teile des Vereinigten Königreichs, dann über Nordfrankreich und die Benelux-Staaten gezogen, bevor er in der Nacht zum Samstag auf Dänemark, Deutschland und später Polen traf. Rekordwindgeschwindigkeiten – an die 200 Stundenkilometer in Großbritannien – und Starkregen entwurzelten Bäume, beschädigten Dächer und sorgten für Sturzfluten.

In Polen waren am Samstagnachmittag nach Behördenangaben 1,2 Millionen Menschen ohne Strom. In Großbritannien waren noch über 200.000 Haushalte betroffen, nachdem es zwischenzeitlich über 1,2 Millionen gewesen waren.

Der Deutsche Wetterdienst warnte am Sonntag bereits vor dem nächsten Sturmtief „Antonia“. Es sei im Tagesverlauf, vor allem aber in der Nacht zum Montag erneut mit schweren Sturmböen zu rechnen, hieß es am Mittag, in exponierten Lagen auch mit Orkanböen. Für die Mittelgebirge wurden Schneefälle erwartet. Die Deutsche Bahn teilte bereits mit, es sei erneut mit Störungen zu rechnen.

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