Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die polnische Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine gewürdigt. „Ich bin zutiefst beeindruckt von diesem privaten und zivilgesellschaftlichen Engagement“, sagte sie am Dienstag bei einem Besuch im polnischen Lodz. „Menschen, egal welchen Alters, welchen Einkommens kommen privat an die Grenze, unterstützen mit ihren eigenen Autos Geflüchtete.“
Das Leid der hunderttausenden Menschen, die derzeit „oftmals nur bepackt mit ganz kleinen Taschen und Gepäck“ aus ihrem Land fliehen, „das kann man sich eigentlich nicht vorstellen“, sagte Baerbock weiter. Sie müssten nicht nur humanitär, sondern auch psychologisch unterstützt werden.
Wegen des Kriegs in der Ukraine sind nach Angaben der UNO bisher mehr als 660.000 Menschen ins Ausland geflüchtet, die meisten Menschen Richtung Westen und vor allem nach Polen. Die EU-Länder nehmen ukrainische Flüchtlinge derzeit unbürokratisch auf.
Baerbock war gemeinsam mit ihrem französischen Kollegen Jean-Yves Le Drian nach Polen gereist, wo sie den polnischen Außenminister Zbigniew Rau trafen. Baerbock wollte direkt im Anschluss nach New York weiterreisen, um an der Vollversammlung der Vereinten Nationen teilzunehmen. „Wir wollen, dass so viele Staaten wie möglich Farbe bekennen gegen Putins Krieg“, sagte sie dazu. Der russische Präsident bringe mit seinem Krieg auch „unglaublichen Schaden für sein eigenes Land“.