Nach der schweren Wahlniederlage im Saarland will die Bundes-Linke in dem zerstrittenen Landesverband für Ordnung sorgen. „Wir werden dort als Bundespartei aktiv eingreifen“, sagte Linken-Bundesgeschäftsführer Jörg Schindler am Sonntagabend im ZDF. „Wir werden die Partei dort neu aufstellen müssen.“ Die Saar-Linke sei in einem derart schlechten Zustand gewesen, dass sich ein Ergebnis wie am Sonntag „nicht mehr vermeiden“ ließ.
Die Linke ist in ihrer ehemaligen Hochburg Saarland bei der Landtagswahl laut Hochrechnungen auf 2,5 Prozent abgestürzt – und damit nicht mehr im neuen Landtag vertreten. Bei den drei vorangegangenen Landtagswahlen hatte sie jeweils noch zweistellige Ergebnisse erzielt.
In den vergangenen Jahren hatten jedoch Streitereien des Spitzenpersonals den Landesverband gelähmt. Die Landtagsfraktion hatte sich gespalten, Ex-Fraktionschef Oskar Lafontaine trat wenige Tage vor der Wahl aus der Partei aus.
Lafontaines Schritt „hat uns massiv geschadet“, sagte Schindler am Wahlabend. Für seine Partei sei die Wahl im Saarland insgesamt „ein schwarzer Tag“.