Zwischen Polen und Norwegen sind die Bauarbeiten für eine Gas-Pipeline unter der Ostsee wieder aufgenommen worden. Die dänische Umweltschutzbehörde habe eine neue Genehmigung für die „Baltic Pipe“-Pipeline erteilt, erklärte das dänische Unternehmen Energinet am Dienstag. Das Projekt war gestoppt worden, nachdem die dänische Umweltbehörde im Jahr 2021 die Baugenehmigung für den dänischen Teil aus Tierschutzgründen zurückgezogen hatte.
Nun könnten die seit vergangenen Mai ruhenden Bauarbeiten an der Pipeline in Ost-Jütland und auf der westlichen Seite der Insel Fünen fortgesetzt werden, erklärte der Netzbetreiber Energinet. Die Pipeline soll ab Januar 2023 den Betrieb aufnehmen.
Die Pipeline soll Polen mit norwegischem Gas versorgen und damit unabhängiger von russischem Gas machen. 2019 hatte Polen erklärt, es werde seinen Vertrag mit dem russischen Gaskonzern Gazprom nicht über das Jahr 2022 hinaus verlängern. Derzeit bekommt Polen zwei Drittel seines Gases aus Russland.
Vergangene Woche hatte Deutschland als Reaktion auf die Anerkennung der ostukrainischen Separatisten-Gebiete durch Moskau das umstrittene Pipeline-Projekt Nord Stream 2 auf Eis gelegt.