Spätestens mit den milden Frühlingstemperaturen beginnt für viele die Fahrradsaison. Wer sein Rad oder Pedelec wieder aus dem Keller oder der Garage holt, sollte vor der ersten Fahrt einen Sicherheits- und Technikcheck machen. Einige Tipps unter anderem des Fahrradklubs ADFC und des Autoklubs ACE:
GRUNDREINIGUNG
Eine Radreinigung ist nicht unbedingt sicherheitsrelevant, dient aber neben optischen Effekten auch der Pflege. Denn Dreck und anhaftendes Streusalz beschleunigen die Korrosion. Am besten ist es, seinen Drahtesel mit Wasser, Lappen, Zahnbürste und etwas Spülmittel zu reinigen.
Es gibt auch spezielle Fahrradreiniger zum Aufsprühen. Von Dampf- oder Hochdruckreinigern raten Experten ab. Durch den hohen Druck entfernen diese nicht nur Schmutz, sondern auch sämtliches Öl und Fett etwa an der Kette. Zudem kann Wasser in Naben, Tretlager und andere Teile eindringen. Dann droht Rost.
REIFEN PRÜFEN
Poröse und rissige Reifen sind ein Pannenrisiko. Sind Mäntel und Reifenprofile zu stark abgenutzt, sollten neue Reifen angeschafft werden. Der richtige Reifendruck hat großen Einfluss auf den Fahrkomfort, die Pannensicherheit und den Kraftaufwand beim Treten. Bei längeren Standzeiten verlieren viele Reifen Luft, auch wenn sie kein Loch haben. Lässt sich der Reifen mit dem Daumen leicht eindrücken, sollte er aufgepumpt werden.
SCHRAUBEN NACHZIEHEN
Schrauben und andere Verbindungen können sich mit der Zeit lockern und sollten bei Bedarf nachgezogen werden. Vor allem Lenkervorbau, Lenkerstange und Sattel sollten vor dem Start unbedingt auf ihren Halt geprüft werden.
BREMSEN TESTEN
Auch die Bremsen müssen dringend kontrolliert werden. Wichtig ist, dass sie genug Bremskraft entwickeln, sich frei bewegen lassen und die Bremsbeläge in gutem Zustand sind. Der ADFC rät, Bremsklötze auszutauschen, wenn die Querrillen nicht mehr deutlich zu erkennen sind oder sich eine Kante eingebremst hat. Die Bremsseile sollten Kappen an den Enden haben und nicht ausgefranst sein.
Bei Seilzugbremsen sollte zudem das Drahtseilsystem notfalls nachgezogen werden, weil es einrosten oder sich lockern kann. Bei hydraulischen Bremsen müssen die Leitungen entlüftet werden, wenn bei maximaler Handkraft weniger als ein Finger zwischen Bremshebel und Griff passt.
KETTE SCHMIEREN
Ist die Antriebskette verdreckt und schlecht geschmiert, kostet das Treten unnötig viel Kraft und verursacht unangenehme Geräusche. Fahrradfahrer sollten bei ihrem Frühjahrscheck deshalb ihre Kette mit einem Lappen von Sand und Dreck befreien. Anschließend sollte das Öl dünn und gleichmäßig aufgetragen werden. Wichtig bei Kettenschaltungen ist, anschließend alle Gänge durchzuschalten, damit das Öl sich auch auf allen Zahnrädern verteilen kann.
GANGSCHALTUNG PRÜFEN
Vor allem Kettenschaltungen können sich während des Betriebs mit der Zeit verstellen, was Schwierigkeiten beim Gangwechsel verursacht. Mit der Schraube am Schalthebel, aus welcher der Seilzug austritt, kann die Spannung angepasst werden. Die Justierung ist für Laien aber meist zeitaufwändig.
LICHT KONTROLLIEREN
Scheinwerfer und Rücklicht sollten geprüft werden. Auch sollte geschaut werden, ob die Stecker des Lichtkabels an den Leuchten und am Dynamo festsitzen. Speichenreflektoren sind nicht nötig, wenn die Reifen reflektierende Streifen haben. Diese nutzen sich aber mit zunehmendem Alter ab.
AKKU CHECKEN
Für Pedelecfahrer heißt es zusätzlich, den Akku zu kontrollieren. Die Kontakte der Akkuaufnahme am Rahmen müssen auf Korrosion untersucht und bei Bedarf mit einem Tuch gesäubert werden. Generell sollte der Akku im Winter stets im Warmen aufbewahrt und direkt vor der Fahrt im Pedelec eingebaut werden, um dem Kapazitätsverlust durch Kälte entgegenzuwirken. Sollte sich der Akku nicht mehr rühren, gehört das Pedelec in die Werkstatt.