Eineinhalb Jahre nach der Sprengung eines Geldautomaten im oberfränkischen Selb hat die Polizei in den Niederlanden zwei Tatverdächtige festgenommen. Die 27 und 29 Jahre alten Männer sollen zusammen mit einem noch flüchtigen dritten Verdächtigen für den Diebstahl von Bargeld in sechsstelliger Höhe verantwortlich sein, wie das Polizeipräsidium Oberfranken am Mittwoch in Bayreuth mitteilte. Die Staatsanwaltschaft Hof habe bereits die Auslieferung beantragt.
Ende August 2020 sollen die Männer in die Bankfiliale in Selb eingedrungen sein. Dort sollen sie binnen drei Minuten den Geldautomaten in die Luft gejagt und ihn leer geräumt haben. Mit einem hochmotorisierten Fahrzeug seien sie dann mit ihrer Beute unerkannt geflüchtet. In der Bank entstand ein Sachschaden von mehr als 25.000 Euro.
Oberfränkische Ermittler konnten nach eigenen Angaben im Zuge aufwändiger Ermittler eine niederländische Tätergruppe aus dem Bereich der organisierten Kriminalität als tatverdächtig feststellen und einen internationalen Haftbefehl unter anderem wegen schweren Bandendiebstahls erwirken.
In enger Zusammenarbeit mit den niederländischen Strafverfolgungsbehörden sei es gelungen, die beiden Männer im Rahmen einer konzertierten Durchsuchungs- und Festnahmeaktion in Utrecht und ’s-Hertogenbosch festzunehmen. Bei der Durchsuchung sei neben einer scharfen Schusswaffe auch Bargeld in fünfstelliger Höhe gefunden worden. Ob es sich dabei um Tatbeute handle, müssten die weiteren Ermittlungen zeigen.