Forschenden ist es erstmals gelungen, den Ausbruch einer Nova im sehr hochenergetischen Gammalicht zu beobachten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten zudem das Aufleuchten und anschließende Verblassen des Nova genannten Helligkeitsausbruchs über einen Monat hinweg verfolgen, wie die Max-Planck-Gesellschaft am Mittwoch in München mitteilte.
Die Forschenden, darunter Mitglieder des Max-Planck-Instituts für Kernphysik in Heidelberg, kombinierten dazu Daten des H.E.S.S.-Observatoriums (High Energy Stereoscopic System) in Namibia mit denen des Fermi-Satelliten. Damit lassen sich Objekte und Erzeugungsprozesse, die hochenergetische Stahlung im Weltall aussenden, untersuchen. So gelangen Einblicke in die Prozesse, die der Aussendung von Gammastrahlen zugrunde liegen.
Im Sternbild Ophiuchus (Schlangenträger) befindet sich den Angaben zufolge ein „RS Ophiuchi“ genanntes etwa 7500 Lichtjahre entferntes Doppelsternsystem aus einem weißen Zwerg – einem ausgebrannten alten Stern – und einem roten Riesen. Immer wenn sich genügend Material auf der Oberfläche des weißen Zwergs ansammelt, zündet die starke Gravitation eine thermonukleare Explosion – schlagartig wird eine große Menge an Energie freigesetzt.
Astronominnen und Astronomen konnten demnach zwischen 1898 und 2006 schon acht solcher Ausbrüche von „RS Ophiuchi“ beobachten. Am 8. August ereignete sich ein weiterer, der sogar mit bloßem Auge sichtbar war. Ab der folgenden Nacht nahm das H.E.S.S.-Observatorium den Stern ins Visier. Es konnte den Angaben zufolge einen ganzen Monat lang – nur unterbrochen in den Nächten rund um Vollmond – verfolgen, wie sich die Leuchtstärke der Nova entwickelte.
„Das ist die erste Beobachtung einer Nova im sehr hochenergetischen Gammalicht“, erklärte die Leiterin des H.E.S.S.-Nova-Programms, Alison Mitchell von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.