Grünen-Chef Omid Nouripour hofft auf eine Klärung der gegen Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) erhobenen Vorwürfe, sie sei am Morgen nach der Flutkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal vor allem um ihr eigenes Image besorgt gewesen. „Ich gehe davon aus, dass sie im Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags an diesem Freitag alle offenen Fragen beantworten wird“, sagte Nouripour der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ laut Vorabmeldung vom Donnerstag.
„Ich weiß, wie belastend die Situation für die vielen Opfer der Flutkatastrophe sein muss, und das weiß auch Anne Spiegel“, führte Nouripour weiter aus. Spiegel war zum Zeitpunkt der Katastrophe Mitte Juli rheinland-pfälzische Umweltministerin.
Am Mittwoch wurden interne Chatprotokolle bekannt, die den Eindruck erwecken, dass es ihr am Morgen nach der Flut weniger um Hilfe für die Betroffenen als um ihr eigenes Image gegangen sein könnte. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ zitierte Spiegel mit den Worten, notwendig sei „ein Wording, dass wir rechtzeitig gewarnt haben“.
Starke Regenfälle hatten Mitte Juli katastrophale Überschwemmungen an Flüssen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ausgelöst. Viele Gemeinden, insbesondere im Ahrtal, wurden verwüstet. In Rheinland-Pfalz kamen im Zusammenhang mit dem Hochwasser 134 Menschen ums Leben. In Nordrhein-Westfalen gab es 48 Tote.