Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sieht in der Verdopplung des Heizkostenzuschusses eine „unbürokratische und zielgerichtete“ Unterstützung. „Steigende Preise belasten die Menschen am stärksten, die hart arbeiten aber wenig im Geldbeutel haben“, erklärte Heil am Mittwoch. Für die rund 65.000 Auszubildenden, die staatliche Unterstützung beziehen, mache die Verdopplung des Heizkostenzuschusses auf 230 Euro „einen echten Unterschied“. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) forderte deutlich mehr Unterstützung.
Laut einem Änderungsantrag der Fraktionen von SPD, Grünen und FDP soll angesichts der drastisch steigenden Energiepreise der einmalige Heizkostenzuschuss für einkommensschwächere Haushalte verdoppelt werden. Ursprünglich waren für alleinlebende Wohngeldempfänger einmalig 135 Euro vorgesehen, nun sollen es 270 Euro pro Ein-Personen-Haushalt sein, 350 Euro für Zwei-Personen-Haushalte und 70 Euro für jedes weitere Haushaltsmitglied. Studierende und Auszubildende, die staatliche Hilfen erhalten, sollen einmalig 230 Euro bekommen.
Die vzbv-Vorständin Jutta Gurkmann kritisierte den Heizkostenzuschuss angesichts der aktuellen Erdgas- und Heizölpreise als „viel zu wenig“. „Der vzbv fordert mindestens 1000 Euro Zuschuss für Haushalte mit geringem Einkommen, damit die Heizkostenrechnung auch bezahlt werden kann“, erklärte Gurkmann.
Betroffen seien aber nicht nur Haushalte mit geringem Einkommen – auch Menschen mit mittlerem Einkommen litten unter den hohen Energiepreisen. Der vzbv forderte deshalb zusätzlich einen einmaligen Familienbonus von 1000 Euro. Dabei handele es sich um „erste Maßnahmen“, die sich „schnell und unbürokratisch“ umsetzen ließen, erklärte Gurkmann weiter.