IAEA berät Resolution zur Verurteilung der russischen Invasion in der Ukraine

Rafael Grossi - Bild: Dean Calma / IAEA
Rafael Grossi - Bild: Dean Calma / IAEA

Der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat am Mittwoch in Wien über eine Resolution zur Verurteilung der russischen Invasion in der Ukraine beraten. Es wäre das Beste für die Sicherheit der ukrainischen Atomanlagen und der ukrainischen Bevölkerung, wenn „dieser bewaffnete Konflikt jetzt endete“, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi. Erstmals werde ein militärischer Konflikt im Umfeld der Anlagen zur Gewinnung von Atomstrom ausgetragen.

In der Ukraine werden vier Atomkraftwerke betrieben, die etwa die Hälfte des Strombedarfs des Landes decken. Zudem gibt es mehrere Atommülldeponien, darunter die von Tschernobyl, dem Schauplatz der Atomkatastrophe von 1986. Am ersten Tag ihres Angriffs auf die Ukraine hatte die russische Armee nach eigenen Angaben die Kontrolle über den zerstörten Reaktor in Tschernobyl übernommen.

Nach Angaben von Diplomaten wird bei der IAEA eine Resolution vorbereitet, in der die russische Invasion in der Ukraine verurteilt wird. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Gouverneursrat ist davon auszugehen, dass es eine Mehrheit für eine Resolution geben wird.

Die US-Delegation nahm an dem Treffen in Wien mit einer Flagge auf ihrem Tisch teil, auf dem die Aufschrift stand: „Heute sind wir alle Ukraine.“ Grossi hatte am Montag gesagt, ihm lägen Berichte vor, nach denen sich russische Soldaten in der Nähe des größten ukrainischen Atomkraftwerks aufhielten, des Akw Saporischschja im Osten der Ukraine.

Grossi warnte, dass jeder Zwischenfall, von dem die Atomanlagen in der Ukraine betroffen seien, „gravierende Folgen für die öffentliche Gesundheit und Umwelt“ haben könne. Am Mittwoch sagte er, die „mutigen Menschen“, welche die Atomanlagen in der Ukraine überprüften, müssten ihre Arbeit ohne „unzulässigen Druck“ fortsetzen können.

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