Im Ringen um die Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran wird der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am Samstag zu einem Treffen mit hochrangigen iranischen Vertretern nach Teheran reisen. Nach seiner Rückkehr werde Generaldirektor Rafael Grossi in Wien eine Pressekonferenz abhalten, sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag. Seit Wochen gibt es positive Signale, die auf eine Einigung hindeuten.
Diese dürfe auch nicht weiter aufgeschoben werden, mahnte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch an, als er zu Besuch in Israel war. „Jetzt ist der Zeitpunkt, einmal letztendlich zu etwas ‚Ja‘ zu sagen, was eine gute und vernünftige Lösung darstellt“, sagte Scholz.
Bei den Wiener Verhandlungen geht es um eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran, zuletzt hatte es nach Angaben beider Seiten Fortschritte gegeben.
Die USA hatten sich 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen zurückgezogen und ihre Wirtschaftssanktionen wieder in Kraft gesetzt. Danach zog sich auch Teheran schrittweise aus der Vereinbarung zurück und fuhr sein Atomprogramm hoch.
Unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden kamen die Gespräche über ein neues Abkommen wieder in Gang. An den Wiener Verhandlungen sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China beteiligt. Die USA nehmen indirekt daran teil.
Die EU agiert bei den Verhandlungen als Vermittlerin zwischen den iranischen Unterhändlern und der US-Delegation. Westliche Staaten hatten in den vergangenen Wochen immer wieder von einem sich schließenden Zeitfenster für die Rettung des Atomabkommens gesprochen.