Der Migrationsexperte Gerald Knaus warnt wegen des Ukraine-Kriegs vor einer Flüchtlingsbewegung ungekannten Ausmaßes. „Das könnte nicht nur die größte Flüchtlingskatastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa werden – das ist sie bereits -, sondern die größte Flüchtlingskatastrophe der Welt seit damals“, sagte der Vorsitzende der Denkfabrik Europäische Stabilitätsinitiative (ESI) in Berlin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Dienstag. Grund dafür sei die brutale Kriegsführung des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Die Belagerung von Städten und die Zerstörung von Infrastruktur führe zu einer enorm hohen Zahl Vertriebener. Knaus empfahl der Bundesrepublik, in ganz Europa für die Aufnahme von Geflüchteten zu werben. Der Migrationsexperte forderte eine Liste über Aufnahmekapazitäten. Den Transport könnten dann Reiseunternehmen, Fluglinien oder das Militär übernehmen. Gedacht werden müsse dabei „in den Dimensionen der Berliner Luftbrücke von 1948“, forderte Knaus.
Nach Angaben der UNO flohen bislang mehr als 2,8 Millionen Menschen vor dem Krieg in der Ukraine. In Deutschland kamen nach Angaben des Bundesinnenministeriums von Dienstagmorgen mindestens rund 160.000 der Flüchtlinge an.