Moskau kündigt Flüchtlingskorridore aus der Ukraine nach Russland an

Kreml, Russland
Kreml, Russland

Die russische Regierung will Zivilisten aus umkämpften Gebieten der Ukraine die Ausreise nach Russland ermöglichen. „Wir geben offiziell bekannt, dass humanitäre Korridore für die Russische Föderation von nun an einseitig, ohne Koordination, jeden Tag ab 10:00 Uhr morgens (08.00 Uhr MEZ) geöffnet werden“, erklärte das Moskauer Verteidigungsministerium am Donnerstag. Über Fluchtruten „in andere Richtungen“ würden von Fall zu Fall mit der ukrainischen Seite verhandelt.

„Wir garantieren volle Sicherheit in den von den russischen Streitkräften kontrollierten Gebieten“, hieß es in der Erklärung weiter. Moskau rief das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) und die Vereinten Nationen  auf, „vor Ort mit den ukrainischen Behörden zusammenzuarbeiten, um die Bevölkerung über diese Initiative zu informieren“.

Nach russischen Angaben sind bislang „mehr als 187.000 Menschen“ aus der Ukraine nach Russland in Sicherheit gebracht worden. Von unabhängiger Seite war diese Angabe nicht zu überprüfen.

In der Ukraine sitzen viele Menschen in von russischen Streitkräften umzingelten Städten fest. Drei Gesprächsrunden zwischen russischen und ukrainischen Unterhändlern hatten zu mehreren lokalen Waffenstillständen und der Öffnung humanitärer Korridore geführt. Russen und Ukrainer beschuldigten sich wiederholt gegenseitig, gegen diese Vereinbarungen verstoßen zu haben.

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