Neuseeland öffnet seine Grenzen für geimpfte Reisende aus dem Ausland zwei Monate früher als geplant. Vollständig Geimpfte, deren Länder am Programm für visumfreies Reisen teilnehmen, können bereits ab 1. Mai einreisen, ohne sich nach ihrer Ankunft in Selbstisolation begeben zu müssen, wie die neuseeländische Regierung am Mittwoch mitteilte. Das gilt unter anderem für alle EU-Mitgliedstaaten, Japan, die USA und Kanada. Für australische Reisende gilt die Regelung bereits ab April.
Dank der strikten Corona-Schutzmaßnahmen sei Neuseeland für Touristen nun ein sicheres Reiseziel, sagte Regierungschefin Jacinda Ardern vor Journalisten. „Wir sind bereit, die Welt wieder willkommen zu heißen.“ Die Lockerungen seien ein wichtiger Impuls für Neuseelands angeschlagene Tourismusindustrie, führte sie weiter aus: „Wir sind in der Lage, ein neues Kapitel im Umgang mit der Pandemie aufzuschlagen, und diese Änderung bringt enorme wirtschaftliche Chancen mit sich.“
Im Jahr 2019 und damit vor der Pandemie hatte Neuseeland 3,9 Millionen Besucher aus dem Ausland verzeichnet und damit umgerechnet knapp 9,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Während des größten Teils der Pandemie mussten sich dann aber alle internationalen Reisenden nach ihrer Ankunft einer zweiwöchigen Quarantäne in von der Regierung betriebenen und vom Militär bewachten Hotels unterziehen.
Die strikten Einreisebestimmungen gelten als Hauptgrund für den erfolgreichen Kampf des Landes gegen das Coronavirus: Seit Beginn der Pandemie verzeichnete es nur 117 Todesfälle. In den vergangenen Wochen hat die Zahl der Infektionsfälle aufgrund der hochansteckenden Omikron-Variante jedoch deutlich zugenommen; allein am Dienstag meldeten die Behörden 21.000 Neuinfektionen. Allerdings sind 95 Prozent der fünf Millionen Einwohner doppelt geimpft, und die Zahl der Schwerkranken oder Todesfälle ist weiterhin niedrig.