Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat seine Kolleginnen und Kollegen aus den G7-Ländern zu einem Sondertreffen zu den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs am Freitag eingeladen. Die Situation werde auch „spürbare Folgen auf die globale Ernährungssituation haben“, erklärte Özdemir am Dienstag. Der Krieg gefährde „die Ernährung von Menschen weltweit“. Die Lebensmittelversorgung in der EU und in Deutschland sei jedoch gesichert.
In einigen Ländern außerhalb der EU sei hingegen mit größeren Versorgungsengpässen zu rechnen. Betroffen seien insbesondere Länder, „wo heute schon Nahrungsknappheit etwa aufgrund von Dürren herrscht“, erklärte Özdemir weiter. Auch in den Industrieländern seien Preisanstiege für Lebensmittel nicht auszuschließen.
Gemeinsam mit den Landwirtschaftsministerinnen und -Ministern der G7-Staaten, Vertretern der EU-Kommission und internationalen Hilfsorganisationen sowie dem ukrainischen Landwirtschaftsminister solle am Freitag über die Stabilisierung der Märkte mit dem Ziel der Ernährungssicherung beraten werden. „Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass dieser sinnlose Krieg die Lebensmittelversorgung in einigen Teilen der Welt nicht noch weiter verschärft“, forderte Özdemir.
Laut Zahlen des Landwirtschaftsministeriums ist Russland für zehn Prozent und die Ukraine für weitere vier Prozent der globalen Weizenproduktion verantwortlich. Abnehmer sind primär die Länder in Nordafrika, die Türkei und Länder in Asien. Die EU und Deutschland haben demnach einen Selbstversorgungsgrad von 100 Prozent. Die Weizenpreise hatten auf dem globalen Markt zuletzt Rekordstände erreicht. An der europäischen Börse Euronext wurde eine Tonne Weizen am Montag für rund 422 Euro gehandelt.