Paketbranche hält Transport von Sendungen per ÖPNV für möglich

Paketdienst
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Der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) hält den Transport von Sendungen im öffentlichen Nahverkehr auf der sogenannten letzten Meile prinzipiell für möglich. „Es gibt nicht die eine Lösung für alle Herausforderungen auf der letzten Meile“, erklärte BIEK-Chef Marten Bosselmann am Dienstag. Der BIEK hatte eine Studie in Auftrag gegeben, mit der eine Nutzung des ÖPNV für die Paketzustellung untersucht werden sollte.

„Die Unternehmen setzen auf viele unterschiedliche Maßnahmen, die die Zustellung von täglich 15 Millionen Sendungen an neun Millionen Empfängerinnen und Empfänger immer weiter optimieren“, erklärte Bosselmann. Dazu gehörten neben elektrischen Fahrzeugen auch Lastenräder. Der ÖPNV könne eine zusätzliche Entlastung der stark beanspruchten Infrastruktur ermöglichen, wenn die Politik entsprechende Maßnahmen ergreife, so das Ergebnis der Studie.

Denkbar ist demnach ein Mischbetrieb aus Personennahverkehr und Gütertransport. Dabei sollte der Personentransport Vorrang haben, Pakete sollten nur in den Nebenzeiten transportiert werden, schrieben die Autoren der Studie. Nötig sei für eine Umsetzung neben technischen Maßnahmen  wie die Standardisierung von Transportbehältern für einen schnellen Ablauf, auch der politische Wille: Da der öffentliche Nahverkehr mit Blick auf die Beförderung von Menschen mit öffentlichen Geldern subventioniert worden sei, müsse der rechtliche Rahmen entsprechend angepasst werden.

Besonders effizient wäre die Nutzung des ÖPNV für den Transport von Paketen demnach in Mittel- und Kleinstädten in Ballungsräumen. Hier seien die zurückgelegten Strecken des ÖPNV im Schnitt deutlich länger – die zusätzlichen Prozesse zum Verladen der Sendungen fielen somit weniger ins Gewicht.

„Wenn die notwendigen Rahmenbedingungen gegeben sind, könnten nicht nur konventionelle Fahrzeuge eingespart, sondern auch die nachhaltige Zustellung mit Lastenfahrrädern – in diesem Fall von den Bahnhöfen und Haltestellen aus – eine noch breitere Anwendung finden“, erklärte der Experte für nachhaltige Stadtlogistik an der TH Nürnberg und Autor der Studie, Ralf Bogdanski. Damit würde demnach auch die oftmals komplizierte Suche nach kleinen Depots entfallen, auf die Logistikunternehmen mit dem aktuellen Zustellungssystem angewiesen sind.

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