Nach jahrelangen Forderungen von Kinder- und Frauenrechtsaktivisten haben die Philippinen das Mindestalter für einvernehmlichen Geschlechtsverkehr auf 16 Jahre angehoben. Das entsprechende Gesetz wurde am Montag offiziell veröffentlicht, es war am Freitag von Präsident Rodrigo Duterte unterzeichnet worden. Demnach gilt Sex mit Menschen unter 16 Jahren als illegal und kann mit Gefängnisstrafen bis zu 40 Jahren bestraft werden.
Das hauptsächlich katholische Land hatte bisher eines der niedrigsten Mindestalter für einvernehmlichen Sex – es lag bei zwölf Jahren. Dies erlaubte beispielsweise Erwachsenen Geschlechtsverkehr mit selbst zwölfjährigen Kindern, wenn diese vorher eingewilligt hätten. Da diese Einwilligung schwer zu überprüfen ist, waren damit nach Angaben von Aktivisten Vergewaltigung und Missbrauch von Kindern die Türen geöffnet.
In dem nun veröffentlichten Gesetz gibt es eine Ausnahme vom neuen Mindestalter, diese gilt für Teenager-Paare: So lange ihr Altersunterschied nicht höher als drei Jahre ist und beide dem Sex zustimmen, soll dieser auch bei unter 16-Jährigen nicht strafbar sein.
Eine von der Regierung gestützte und 2015 veröffentlichte Studie ergab, dass in den Philippinen jedes fünfte Kind zwischen 13 und 17 Jahren Opfer sexueller Gewalt wurde. Eins von 25 Kindern gab an, bereits vergewaltigt worden zu sein. Offiziellen Zahlen zufolge bringen in den Philippinen jeden Tag rund 500 Mädchen zwischen zehn und 19 Jahren ein Kind zur Welt.
Im weltweiten Datennetz sind die von Armut geplagten Philippinen zudem einer der weltweiten Hotspots für Online-Kindesmissbrauch geworden.