In London und Paris haben tausende Menschen gegen den Russlands Krieg in der Ukraine protestiert. In der britischen Hauptstadt versammelten sich am Samstag hunderte Demonstranten am bekannten Trafalgar Square. Sie hielten ukrainische Flaggen und Schilder mit der Aufschrift „Putin tötet“ oder „Totales Embargo für Russland“. In Paris kamen mehrere tausend Menschen zusammen, auch in mehr als hundert weiteren Städten Frankreichs waren laut Polizei Kundgebungen angekündigt.
In London sprach der Apostolische Nuntius in Großbritannien, Erzbischof Claudio Gugerotti, ein Gebet. „Heute sind wir alle Ukrainer“, sagte er vor den versammelten Demonstranten.
Die 36-jährige Olena Marcyniuk nahm mit ihren 14 Monate und neun Jahre alten Kindern an der Demonstration teil. „Ich bin Ukrainerin und habe Familie und Freunde in der Ukraine“, sagte sie einem Reporter der Nachrichtenagentur AFP. Der Großteil ihrer Familie sei geflohen, doch ihr Onkel sei in Kiew geblieben, „um für die Stadt zu kämpfen“.
Auch die 41-jährige Natalya Courtney sorgt sich um ihre Angehörigen in der Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine: „Wir tun, was wir können, um zu helfen, indem wir Geld schicken, Pakete sammeln, medizinische Hilfe für die Soldaten, aber es ist wirklich sehr, sehr stressig, sehr erschütternd“, sagte die Buchhalterin.
Auch in der französischen Hauptstadt zeigten sich die Menschen entschlossen: „Wir werden jedes Wochenende hier sein, in Paris oder anderswo, bis Putin geht, seine Panzer abzieht“, sagte Aline Le Bail-Kremer, ein Mitglied der Organisation Stand With Ukraine, welche die Demonstration zusammen mit anderen Gruppen organisiert hat.
Bereits am vergangenen Wochenende waren hunderttausende Menschen in ganz Europa gegen den Krieg auf die Straße gegangen, darunter einige tausend in Russland, über 100.000 in Berlin, 70.000 in Prag und 40.000 in Madrid.