Spaniens früherer König Juan Carlos I. bleibt in den Emiraten

Juan Carlos - Bild: Bild von א (Aleph), http://commons.wikimedia.org / CC BY-SA
Juan Carlos - Bild: Bild von א (Aleph), http://commons.wikimedia.org / CC BY-SA

Der frühere spanische König Juan Carlos I. bleibt trotz der Einstellung der Korruptionsermittlungen gegen ihn in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Derzeit wolle er aus Gründen, „die Privatsache sind und nur mich selbst betreffen, dauerhaft in Abu Dhabi wohnen“, schrieb der frühere Monarch in einem am Montag vom Königshaus in Madrid veröffentlichten Brief an seinen Sohn, König Felipe VI.

In Abu Dhabi „habe ich Ruhe gefunden, insbesondere für diesen Abschnitt meines Lebens, obwohl ich natürlich häufig nach Spanien zurückkehren werde“, erklärte der 84-jährige Ex-Monarch. Juan Carlos I. war im August 2020 wegen des Verdachts auf Veruntreuung ins Exil in die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate gegangen, um seinem Sohn „die Ausübung seiner Pflichten zu erleichtern“, wie er in seinem Brief erinnerte.

„Ich bin mir der Folgen der vergangenen Ereignisse in meinem Privatleben für die öffentliche Meinung bewusst und bedauere sie aufrichtig“, erklärte Juan Carlos I. weiter, dessen Ansehen in der spanischen Öffentlichkeit sehr gelitten hat. König Felipe VI. „respektiert und versteht den Willen“ seines Vaters, schrieb die königliche Familie in der Mitteilung, die den Brief begleitete.

Die spanische Justiz hatte vergangene Woche ihre Ermittlungen gegen Juan Carlos I. eingestellt und damit den Weg für dessen Rückkehr in seine Heimat grundsätzlich freigemacht. Fallengelassen wurden die drei Ermittlungsverfahren gegen den 84-Jährigen unter anderem aus Mangel an Beweisen, Verjährung sowie aufgrund der Unantastbarkeit, die Juan Carlos als Staatsoberhaupt genoss.

Die spanische Staatsanwaltschaft hatte seit 2020 drei Ermittlungsverfahren gegen Juan Carlos eingeleitet. Dabei ging es unter anderem um dubiose Geldgeschenke in Millionenhöhe aus Saudi-Arabien und um Vorwürfe der Geldwäsche. Im Zentrum der Verdächtigungen stand eine Summe von 100 Millionen Dollar (65 Millionen Euro), die der damalige saudiarabische König Abdullah im Jahr 2008 auf ein Schweizer Bankkonto eingezahlt hatte, auf das Juan Carlos Zugriff hatte.

Sein Sohn und Thronfolger Felipe VI. distanzierte sich seither mehrfach von seinem Vater. Unter anderem entzog er Juan Carlos im vergangenen Jahr die für Ex-Monarchen üblichen finanziellen Zuwendungen in Höhe von 200.000 Euro pro Jahr aus dem Königshaus.

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