Drei Viertel des gesamten Holzeinschlags aus dem Jahr 2020 sind auf Waldschäden zurückzuführen. Dies sei ein Rekordwert, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag zum „Tag des Waldes“ am Montag mit. Noch 2017 habe der Anteil von Schadholz nur bei einem Viertel gelegen.
Vor allem Nadelbäume hätten unter den heißen und trockenen Sommern der Jahre 2018 bis 2020 gelitten: Fast 94 Prozent der insgesamt 60,1 Millionen Kubikmeter Schadholz von 2020 bestünden aus Fichten, Kiefern, Tannen, Douglasien und anderen Nadelhölzern.
2018 sei laut Deutschem Wetterdienst mit einem deutschlandweit durchschnittlichen Niederschlag von lediglich 590 Litern pro Quadratmeter das trockenste Jahr seit 1959 gewesen, hieß es weiter. Die Bäume seien geschwächt und könnten sich kaum regenerieren. Würden sie nicht ausreichend mit Wasser versorgt, steige ihre Anfälligkeit für Insektenschäden. Besonders Nadelbäume in Monokulturen fielen so dem Borkenkäfer zum Opfer.
Geschwächte Bäume leisteten auch Stürmen weniger Widerstand: Im Jahr 2020 seien 10,2 Kubikmeter Schadholz durch Sturmschäden angefallen, erklärte das Statistische Bundesamt – und das, obwohl die stärksten Orkane des Jahres weniger Windspitzen aufwiesen als Orkan „Niklas“ oder Sturm „Friederike“. „Niklas“ habe 2015 insgesamt 8,3 Millionen Kubikmeter Schadholz verursacht und „Friederike“ 2018 sogar 18,5 Millionen Kubikmeter.