Der deutschen Automobilindustrie drohen wegen des Ukraine-Kriegs wochenlange Produktionsausfälle. Ein Sprecher des Volkswagen-Konzerns erklärte am Dienstag, bereits im Zuge der „ersten Kriegshandlungen“ habe sich die Lage der in der Ukraine ansässigen Zulieferer „verschärft“ – und das habe Lieferengpässe zur Folge. Bereits in dieser Woche sei die Produktion der E-Wagen in Zwickau und Dresden „vorübergehend eingestellt“, Einschränkungen werden auch im Stammwerk Wolfsburg erwartet.
„Weitere Produktionsanpassungen“ schloss Volkswagen nicht aus. Der im Zuge der Ukraine-Eskalation eingerichtete Krisenstab im Unternehmen arbeite weiterhin „bereichs- und markenübergreifend an Lösungen“. Der Konzern nahm die Nachrichten über den Krieg in der Ukraine nach eigenen Angaben „mit großer Bestürzung und Betroffenheit“ auf und äußerte Hoffnungen auf eine Einstellung der Kämpfe.
Dem „Spiegel“ zufolge sind neben der Hauptmarke VW auch die Marken Audi, Porsche, Seat und Škoda betroffen. Die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs treffen dem Magazin zufolge außerdem die Hersteller BMW und Mercedes-Benz. Schon in den kommenden Tagen könne es auch dort zum Ausfall einzelner Schichten oder Werke kommen. Betroffen seien europäische Werke.
„Es wird die ganze Branche treffen“, zitierte der „Spiegel“ aus Branchenkreisen. BMW äußerte sich demnach zunächst nicht. Bei Mercedes-Benz hieß es, das Unternehmen prüfe die Situation „fortlaufend“. Das Magazin zitierte zudem einen Experten der Branche mit den Worten: „Wir schließen einen wochen- bis monatelangen Produktionsstillstand nicht aus.“