Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat die Lieferung weiterer Waffen aus Deutschland in die Ukraine gefordert. „Es gibt eine Liste von Waffensystemen, die wir erwarten“, sagte Melnyk am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Bundesregierung wisse, was benötigt werde. Er werde sich am Donnerstag mit Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) treffen und hoffe auf eine „ganz konkrete Zusage“ weiterer Waffenlieferungen.
Nachdrücklich forderte Melnyk die Zustimmung der Bundesregierung zu einem EU-Beitritt der Ukraine. Mit einer Zustimmung könnten „all diese strategischen Fehler“ in der deutschen Russlandpolitik der vergangenen Jahre korrigiert werden, sagte er. „Es geht um die Zukunft meines Landes.“
Melnyk hatte zuletzt der Bundesregierung mangelnde Unterstützung der Ukraine vorgeworfen. Dabei griff er in einem Interview mit der „Welt“ auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) persönlich an.
Der ukrainische Botschafter bekräftigte im „Morgenmagazin“ seine Forderung nach einem deutschen Importstopp für russisches Gas, Öl und Kohle. Es müsse alles dafür getan werden, dass „Russland noch mehr unter Druck gerät“ und seine Angriffe auf die Ukraine einstelle, sagte er.
Mit Blick auf die Verhandlungen zwischen den Außenministern der Ukraine und Russlands am Donnerstag in der Türkei sagte Melnyk, er hoffe auf eine „allumfassende Waffenruhe“. Das Wichtigste sei, „dass die Waffen schweigen, dass die Toten geborgen werden, dass die Menschen, die unter den Trümmern, auch gerettet werden können“, sagte er.