Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind nach UN-Angaben inzwischen bereits rund zehn Millionen Menschen in die Flucht getrieben worden. Diese Menschen seien entweder an andere Orte innerhalb der Ukraine oder außerhalb des Landes geflüchtet, schrieb der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Filippo Grandi, am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Knapp 3,4 Millionen Menschen sind laut UNHCR vor dem Krieg in andere Staaten geflohen.
Seit Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar kommen täglich Zehntausende in den westlichen Nachbarländern der Ukraine an, vor allem in Polen. 90 Prozent von ihnen sind Frauen und Kinder. Ukrainische Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren können zum Militär eingezogen werden und dürfen das Land nicht verlassen.
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef warnte, dass unter den Kriegsflüchtlingen im Ausland 1,5 Millionen Kinder seien. Die Gefahr, dass diese Kinder Opfer von Menschenhändlern werden, sei „real und nimmt zu“.
Vor dem russischen Angriff lebten in der Ukraine 37 Millionen Menschen in den von der Regierung in Kiew kontrollierten Regionen. Ausgenommen von dieser Zählung sind die von Russland im Jahr 2014 annektierte Krim-Halbinsel und die pro-russischen Separatistengebiete im Osten.