Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine ist inzwischen auf mehr als 3,1 Millionen gestiegen. Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) teilte am Donnerstag mit, dass innerhalb eines Tages knapp 107.000 Flüchtlinge hinzugekommen seien. „In der Mehrzahl Frauen, Kinder und ältere Menschen ließen ihre Wohnungen und oft auch Angehörige hinter sich, ohne zu wissen, was ihnen bevorsteht“, erklärte das UNHCR.
Das UNHCR geht demnach davon aus, dass außerdem mehr als zwei Millionen Menschen in der Ukraine ihre Wohnungen aufgeben mussten und sich noch im Land befinden.
Vor dem Beginn des Krieges lebten in den ukrainischen Gebieten, die von der Regierung kontrolliert wurden, 37 Millionen Menschen. Bei dieser Zählung wurden die Bewohner der von Russland annektierten Krim und die Bewohner pro-russischer Separatisten-Gebiete im Osten des Landes nicht berücksichtigt.
Von den Ukrainern, die in andere Länder flüchteten, gelangten rund 60 Prozent nach Polen. Dies sind gut 1,9 Millionen Menschen. Vor dem Krieg lebten rund 1,5 Millionen Ukrainer in Polen.
Rund 350.000 Kriegsflüchtlinge trafen im Nicht-EU-Staat Moldau ein. Moldau hat 2,6 Millionen Einwohner. Viele ukrainische Flüchtlinge wollen von dort weiter nach Rumänien und in andere Länder gelangen.
Rund 283.000 Ukraine-Flüchtlinge kamen in Ungarn an. Die Verwaltungen haben Zentren für die Aufnahme von Flüchtlingen eingerichtet. Rund 229.000 Flüchtlinge gingen in die Slowakei. In Deutschland wurden bisher rund 187.500 Ukraine-Flüchtlinge registriert, ihre tatsächliche Zahl dürfte jedoch weit höher sein.
Rund 169.000 Flüchtlinge gelangten aus der Ukraine nach Russland. Das UNHCR verzeichnete darüber hinaus rund 50.000 Menschen, die in den Tagen vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine aus den ostukrainischen Separatisten-Gebieten Donezk und Luhansk nach Russland gebracht wurden. Rund 2100 Ukraine-Flüchtlinge gingen nach Belarus.