Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), hat den Bund zur Kostenübernahme für die aus der Ukraine kommenden Flüchtlinge aufgefordert. Vor den Beratungen der Länderchefs mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Donnerstagnachmittag sagte Wüst im ARD-„Morgenmagazin“: „Wir dürfen die Kommunen nicht im Stich lassen.“ Die Länder müssten in die Lage versetzt werden, ihren Städten und Gemeinden gut zu helfen.
Wüst sagte, die Flüchtlingssituation sei nicht mit der Flüchtlingskrise 2015 zu vergleichen. Während damals viele junge Männer aus Syrien nach Deutschland geflohen seien, seien es jetzt viele Frauen und Kinder. Häufig seien diese durch ihre Erlebnisse traumatisiert. „Da braucht man auch psychosoziale Betreuung.“ All das müsse bezahlt werden.
Wüst sagte, die Hilfsbereitschaft der Menschen und auch der Kommunen sei sehr groß. Der Bund müsse aber auch „ein Stück weit mehr in die Koordination, in die Verteilung“ der Flüchtlinge gehen. Während in manchen Bundesländer sehr viele Flüchtlinge ankommen, seien es in anderen nur wenige, obwohl die Menschen und Kommunen dort auch zur Aufnahme bereit seien. Hier müsse der Bund die Federführung übernehmen.