Mit Lockerung oder Wegfall von Corona-Regeln weltweit hat die Zahl der Flüge wieder deutlich zugenommen und damit nach Auswertung des Fluggastrechteportals Airhelp auch Verspätungen oder Ausfälle. In den Osterferien seien in Europa mehr als 22 Millionen Menschen per Flugzeug in den Urlaub gestartet, 16 Millionen mehr als im Vorjahr, teilte das Portal am Donnerstag mit. Mehr als fünf Millionen von ihnen (22 Prozent) waren demnach von Problemen betroffen.
Kleinere Verspätungen dürften den meisten Urlaubern keine Schwierigkeiten bescheren, sagte Julián Navas von Airhelp. „Verzögerungen von mehr als drei Stunden oder Flugausfälle können einem aber schnell einen Strich durch die Rechnung machen.“ Laut Auswertung hatten europaweit über 350.000 Passagiere in den Osterferien mit größeren Verspätungen zu kämpfen. Rund 250.000 von ihnen haben Airhelp zufolge einen Anspruch auf Entschädigung.
Die Airlines hätten fast drei Viertel der schwerwiegenden Probleme selbst verschuldet, erklärte Navas. Das lasse sich unter anderem auf Streiks oder Personalmangel zurückführen. „Wir wollen alle betroffenen Fluggäste dazu ermutigen, ihre Ansprüche auf Entschädigung geltend zu machen.“
Die Höhe der Entschädigungszahlung berechnet sich aus der Länge der Flugstrecke und ist abhängig von der tatsächlichen Verspätungsdauer am Ankunftsort sowie dem Grund für den ausgefallenen oder verspäteten Flug. Betroffene Passagiere können ihren Entschädigungsanspruch auch rückwirkend durchsetzen, bis zu drei Jahre nach ihrem Flugtermin. Außergewöhnliche Umstände wie Unwetter oder medizinische Notfälle können eine Airline von der Kompensationspflicht befreien.
Airhelp ist nach eigenen Angaben die weltweit größte Organisation für Fluggastrechte. Das Unternehmen ist in 30 Ländern aktiv.