Der Bevölkerungsanteil von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Im Jahr 2021 hatten hierzulande 22,3 Millionen Menschen beziehungsweise 27,2 Prozent der Bevölkerung eine Migrationsgeschichte, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag auf Basis des Mikrozensus mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr entspreche das einem Zuwachs um zwei Prozent.
In dieser Gruppe erfasst wird, wer entweder selbst nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde oder bei dem mindesten ein Elternteil ausländisch, eingebürgert, deutsch durch Adoption oder (Spät-)Aussiedlerin oder Aussiedler ist. Im vergangenen Jahr hatte demnach mehr als die Hälfte der Bevölkerung mit Migrationshintergrund die deutsche Staatsbürgerschaft. Gut 47 Prozent von ihnen hatten einen ausländischen Pass.
Mit 84 Prozent sei die überwiegende Mehrheit dieser ausländischen Bevölkerung selbst zugewandert. Bei den Deutschen mit Migrationshintergrund, also denjenigen mit deutschem Pass, waren es dem Statistikamt zufolge nur 43 Prozent. Knapp zwei Drittel aller Menschen mit Migrationsgeschichte sind aus aus einem anderen europäischen Land Eingewanderte oder deren Nachkommen. Die zweitwichtigste Herkunftsregion ist demnach Asien.
Knapp 1,1 Millionen Menschen hierzulande haben Wurzeln in Afrika. Wichtigste Herkunftsländer seien die Türkei, Polen, die Russische Föderation, Kasachstan und Syrien. Wegen der Fluchtbewegung aus der Ukraine dürfte die Zahl der Menschen mit ukrainischem Migrationshintergrund den Angaben zufolge künftig „deutlich“ anwachsen.
Mit 49 Prozent ist fast jeder zweite Mensch mit Einwanderungsgeschichte mehrsprachig aufgewachsen und spricht zu Hause sowohl Deutsch als auch mindestens eine weitere Sprache. Auf Deutsche ohne Migrationsgeschichte trifft das demnach nur zu zwei Prozent zu.
