Wegen einer Erpressung der Commerzbank hat die Polizei in der bayerischen Region Mittelfranken ihre Warnungen vor potenziell gefährlichen Briefsendungen erneuert. Vor allem Kunden des Instituts „müssen damit rechnen, im Fokus des Täters zu bleiben“, teilten die Beamten am Donnerstag in Nürnberg mit. Besonders bei unerwarteten Briefen und Sendungen mit ungewöhnlicher Beschaffenheit sowie fühlbaren harten Gegenständen im Inneren sei Vorsicht angezeigt.
Laut Ermittlern hatte sich vor drei Wochen ein Brief beim Öffnen in einer Nürnberger Commerzbank-Filiale durch eine chemische Reaktion entzündet und eine Mitarbeiterin leicht verletzt. Anschließend meldete sich ein Erpresser bei dem Unternehmen und forderte Geld. Für den Fall der Verweigerung drohte er weitere Briefsendungen an.
Die Polizei gründete für die Ermittlungen eine sogenannte Besondere Aufbauorganisation (BAO) und informierte in der vorigen Woche erstmals die Öffentlichkeit. Inzwischen lägen erste genauere Erkenntnisse vor, teilten diese am Donnerstag mit. Demnach handle es sich bei dem Absender um eine „potenziell gefährlichen Täter“.
An dem Ende März bei der Bank in Nürnberg eingegangenen Brief seien zudem Spuren gesichert worden, die zweifelsfrei dem mutmaßlichen Täter zuzuordnen seien, teilte die Beamtinnen und Beamten weiter mit. Sie würden mit bundesweiten und europäischen Datenbanken abgeglichen. Die Identität des Täters war demnach noch unklar.