Gut zwei Wochen vor der Landtagswahl hat die CDU in Schleswig-Holstein ihren Vorsprung laut einer Umfrage weiter ausgebaut. In einer am Donnerstag veröffentlichten Erhebung des Instituts Infratest dimap für den Norddeutschen Rundfunk (NDR) kommt sie nun auf 38 Prozent. Das sind zwei Punkte mehr als bei der vorangegangenen Umfrage vom 31. März.
Die SPD bleibt demnach unverändert bei 20 Prozent, die Grünen verlieren zwei Punkte auf 16 Prozent. Für die FDP entscheiden sich neun Prozent der Wahlberechtigten – ein Plus von einem Punkt. Für die AfD votieren unverändert sechs Prozent der Befragten. Der von der Fünfprozenthürde befreite Südschleswigsche Wählerverband (SSW) erzielt ebenso unverändert vier Prozent. Die Linke käme erneut nicht in den Landtag.
Wäre schon am kommenden Sonntag Wahl, könnte die CDU damit mit nur einem Koalitionspartner weiterregieren. Ein Bündnis mit den Grünen hätte eine komfortable Mehrheit. Ebenso wäre eine schwarz-gelbe Koalition nicht ausgeschlossen. Eine Regierung unter SPD-Führung wäre hingegen auf die Bündnispartner Grüne, FDP und SSW angewiesen.
In Schleswig-Holstein regiert seit der Landtagswahl von 2017 eine Dreierkoalition aus CDU, Grünen und Linken unter der Führung von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Dieser bezeichnete eine Fortsetzung des Bündnisses während des Wahlkampfs zuletzt immer wieder als seine „Wunschkonstellation“ auch für die nächsten Jahre.
Die SPD hatte das nördlichste Bundesland zuvor bis 2017 in einer Koalition mit den Grünen und dem SSW regiert. Für sie tritt Thomas Losse-Müller als Spitzenkandidat gegen Günther an. Er war während der Regierungszeit der SPD vor 2017 Chef der Kieler Staatskanzlei.
Laut NDR-Umfrage favorisieren die Wahlberechtigten weiterhin eine CDU-geführte Landesregierung. Drei Viertel der Befragten sind mit der Arbeit des derzeitigen Kabinetts zufrieden. Der Zuspruch geht einher mit einer hohen Popularität Günthers. 76 Prozent der Wahlberechtigten sind zufrieden oder sehr zufrieden mit seiner Arbeit.
Damit ist Günther im bundesweiten Infratest-Vergleich der aktuell beliebteste Ministerpräsident. Bei einer hypothetischen Direktwahl des Regierungschef würden laut Erhebung 62 Prozent der Wahlberechtigten für den Amtsinhaber der CDU stimmen, SPD-Herausforderer Losse-Müller käme auf acht Prozent.
Infratest dimap befragte für die Erhebung zwischen dem 13. und dem 19. April 1172 Wahlberechtigte in Schleswig-Holstein per Telefon oder online. Die mögliche Fehlerquote der Umfrage liegt zwischen zwei und drei Prozent.