Edenhofer mahnt Umsteuern für mehr Klimaschutz an

Ottmar Edenhofer - Bild: Stephan Röhl/CC BY-SA 2.0
Ottmar Edenhofer - Bild: Stephan Röhl/CC BY-SA 2.0

Vor der Veröffentlichung des neuen Berichts des Weltklimarats IPCC hat der deutsche Ökonom und Klimaforscher Ottmar Edenhofer ein deutliches Umsteuern gefordert. „Es wird auch immer klarer, dass wir endlich politische Maßnahmen benötigen, die wirklich Biss haben“, sagte Edenhofer am Montag dem rbb-Inforadio. Selbstverpflichtungen etwa von Banken oder Industrie reichten nicht aus, notwendig sei „eine wirklich ambitionierte CO2-Bepreisung“.

Durch politische Maßnahmen müsse weltweit eine Abkehr von der Nutzung der Kohleenergie erreicht werden, forderte Edenhofer weiter. Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, sei zwar noch nicht außer Reichweite, doch es werde eng. Der IPCC-Bericht mache deutlich: „Es ist in den letzten zehn Jahren lediglich gelungen, dass wir die Geschwindigkeit des Emissionsanstiegs ein bisschen gebremst haben. Wir fahren immer noch auf die Wand zu“, warnte Edenhofer.

Der neue Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC zu Maßnahmen gegen die Erderwärmung sollte eigentlich am Montagvormittag vorgestellt werden. Wegen schwieriger Schlussberatungen wurde der Termin jedoch auf den späten Nachmittag verschoben. Eigentlich hatten die 195 IPCC-Mitgliedstaaten die sogenannte Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger bereits bis Freitagabend verabschieden sollen.

Edenhofer sagte zu der Verzögerung, um die Inhalte des neuen Weltklimaberichts sei hart gerungen worden und das sei gut so. „Man sieht nämlich, dass die ganze Sache jetzt ernst wird und für viele Länder sich klar und deutlich abzeichnet: Wir müssen jetzt bis zur Mitte des Jahrhunderts CO2-neutral werden“, hob er hervor. „Und das ist natürlich eine gewaltige Aufgabe.“

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