Die FDP dringt auf ein rasches Aus für deutsche Ölimporte aus Russland. „Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um schnell von russischen Energie-Importen wegzukommen“, sagte der energiepolitische Sprecher der FDP im Bundestag, Michael Kruse, der Nachrichtenagentur AFP. Bei Öl könne diese Umstellung – anders als etwa bei Gas – „innerhalb weniger Wochen gelingen“, hob Kruse hervor.
Die Dringlichkeit des Umstiegs werde durch die grausamen Bilder aus der ukrainischen Stadt Butscha bei Kiew noch einmal unterstrichen, sagte der FDP-Politiker. Dort wurden nach dem Abzug russischer Truppen Leichen von hunderten getöteten Zivilistinnen und Zivilisten entdeckt.
Am schnellsten sei der Abschied von Energielieferungen aus Russland bei Öl möglich, „und dort ist es auch am wichtigsten, denn Russland hat auf den Ölverkäufen die größte Gewinnspanne“, betonte Kruse. „Mit dem Stopp russischer Ölimporte kann deshalb ein wichtiger Beitrag zur weiteren Verschärfungen der Sanktionen gelingen.“
„Der Weltmarkt für Öl ist liquide, und zur Sicherung des Bedarfs müssen lediglich neue Distributionswege nach Ostdeutschland aufgebaut werden, damit diese Region weiterhin gut versorgt wird“, erläuterte der Energieexperte, warum die Umstellung hier leichter möglich sei als etwa bei Erdgas.
Deshalb solle Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nun „alle notwendigen Schritte einleiten, um einen russischen Importstopp von Öl schnell zu erreichen“. Wesentlicher Abnehmer von russischem Öl ist bislang die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt, die mehrheitlich dem russischen Rosneft-Konzern gehört.