Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Stephan Thomae, blickt mit Sorge auf die pro-russischen Kundgebungen in Deutschland. „Es ist zu befürchten, dass sich hier eine Querfront aus Putin-Sympathisanten, Nato-Gegnern und Amerika-Kritikern bildet und sich eine größere Protestbewegung entwickelt“, sagte er am Montag der Nachrichtenagentur AFP. „Obwohl die Lage am Wochenende größtenteils noch friedlich war, muss auch mit Konflikten zwischen den pro-russischen Demonstranten und ihrer Gegenseite gerechnet werden.“
Polizei und Staatsanwaltschaft sollten die Lage „im Blick behalten“, mahnte Thomae. „Sollte es Hinweise geben, dass mit der öffentlichen Billigung des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen die Ukraine die Schwelle zur Strafbarkeit überschritten wird, müssen umgehend Ermittlungen eingeleitet werden.“
Am Wochenende hatte es erneut in mehreren deutschen Städten pro-russische Kundgebungen gegeben. In Frankfurt am Main nahmen nach Polizeiangaben rund 800 Demonstranten, in Hannover 600. Bei den Gegenprotesten gab es jeweils deutlich mehr Teilnehmende.